Seit vielen Monaten planen wir die Grate im Wiedtal zu einer logischen Wanderung zu kombinieren. Heraus gekommen ist die Wanderung Zackiges Wiedtal. Die Herausforderung lag zum einen in einer logischen Wegführung als Rundwanderung, die einige unserer Lieblings-Orte rund um Roßbach kombiniert, und zum anderen an einem Tag machbar ist. Letztendlich ist es eine sehr anspruchsvolle Wanderung mit einer Länge von 31km und ca. 2000 Höhenmetern geworden, die neben einer guten Kondition auch eine gute Trittsicherheit erfordert. Aber keine Sorge, die Wanderung ist in eine Nord- und in eine Süd-Schleife aufgeteilt, mit Roßbach als Start-, Zwischen- und Ziel-Punkt. Es ist also kein Problem, die Wanderung an zwei Tagen zu absolvieren bzw. nach der Nord-Schleife erst zu entscheiden, ob man die Süd-Schleife noch angehen möchte. Plant man die Wanderung an einem Tag, so kann man auch mit leichtem Rucksack starten und diesen in der Halbzeit mit im Auto deponierten Essens- und Getränke-Vorräten wieder auffüllen.
Start in Roßbach
Los geht es in Roßbach, von wo aus es gemütlich über den Kapellenweg nach Reifert geht. Auf diesem Weg gibt es immer wieder tolle Aussichten auf das Wiedtal und an Orte, die wir später noch durchqueren werden. Dazu zählt beispielsweise auf der gegenüberliegenden Anhöhe Weißenfels mit dem Aussichtspunkt Weißenfelser Ley.
Grat oberhalb von Arnsau
Ab Reifert beginnt es anstrengender zu werden, so dass es sich lohnen kann, kurz vor dem Wald die Rastmöglichkeit zu nutzen und bei einer Stärkung die tolle Aussicht zu genießen.
Nach ca. 800m kommt man an einem großen markanten Hochsitz vorbei wo es die Möglichkeit gibt, einen Abstecher in den Hang zu machen. Diesen ca. 900m langen Abstecher muss man zwar wieder zurück gehen, für die gebotene Aussicht lohnt es sich aber.
Kurz dahinter geht es über einen guten Waldweg auf dem ersten Grat runter ins Wiedtal nahe Arnsau. Im steilen Abstieg sieht man das Hotel Wiedfriede, was besonders unter Bikern und Wanderern als beliebter Rastpunkt bekannt ist. Wir gehen aber in der anderen Richtung an der Straße entlang zur Mündung des Brochenbachs in die Wied. Auf diesem kurzen Stück Straße ist besondere Vorsicht geboten, da die Strecke bei Bikern sehr beliebt ist und es keinen Bürgersteig gibt. Aktuell lässt sich dieses Stück aber leider nicht sinnvoll umgehen.
Anstieg nach Steinshardt
Gleich hinter der Mündung vom Brochenbach in die Wied beginnt auf der rechten Seite der steile Gratanstieg Richtung Steinshardt. Der tolle Pfad entschädigt für die pumpenden Waden, die selbst bei immer flacher werdendem Gelände nicht aufhören wollen zu brennen.
Abstieg nach Als-Au
Oben angekommen geht es auch gleich direkt wieder runter. Der Anfang des Abstiegs ist allerdings schwer zu finden und geht erst nach ca. 200m in einen erkennbaren Pfad über. Mit den GPS Daten sollte dies aber kein Problem darstellen. Belohnt wird man mit einem immer steiler werdenden Grat der schnurstracks Richtung Campingplatz in Als-Au führt. In Mitte des Abstiegs stößt man auf quer liegende Bäume, bei denen der offizielle Weg scharf nach links weg geht. Dieser ist zwar Anfangs schön zu gehen, ist nach ca. 300m aber von den Baumfällarbeiten zerstört. Von daher einfach an den quer liegenden Bäumen vorbei gehen und dem Grat weiter folgen. Der Pfad ist allerdings immer schwerer zu erkennen.
Im Winter, wenn die Bäume kein Laub tragen, sieht man linkerhand übrigens schon den Anxbach Höhenweg, der nächste große Grat der Wanderung. Zuvor muss dieser Grat aber noch verlassen werden. Gerade gegen Ende ist es wichtig auf dem Grat zu bleiben und weder links noch rechts Richtung Straße zu gehen. Wer der logischen Linie Richtung Kreuzung der linken und rechten Straße folgt, wird problemlos den Hang verlassen und am Einstieg des Anxbach Tals stehen.
Anxbach Tal und Anxbach Höhenweg
Einer der schönsten Grate im Wiedtal ist sicherlich der Anxbach Höhenweg, welchen wir über das Anxbach-Tal erreichen. Weitere Details zum Zustieg und dem Grat sind bereits im Block Anxbach Höhenweg im Wiedtal beschrieben.
Weißenfelser Ley
Nach dem Anxbach Höhenweg durchqueren wir die Siedlungen Als-Au und Unter der Ley. Am Ende der geteerten Straße geht es links haltend auf dem Waldweg ca. 50m hinauf. Gegenüber eines kleinen Wasserfalls beginnt der Grat hinauf zur Weißenfelser Ley, der in umgekehrter Richtung auch schon im Blog Vergessene Pfade beschrieben ist. Der Einstieg ist am leichtesten rechts der kleinen Felswand, auf dem Bild rechts.
Belohnt wird man nach dem schweren Gratanstieg mit der Weißenfelser Ley, von wo aus man noch mal einen Blick auf die drei gemeisterten Grate auf der gegenüberliegenden Wiedseite hat. Die Schutzhütte ist natürlich der perfekte Platz für eine Rast, bevor es zurück Richtung Roßbach geht.
Über Rahms zur Neschermühle
Nach Weißenfels geht es über die Felder Richtung Rahms. Hier beginnt ein Wanderweg, der gegen Ende über einen kleinen Grat hinunter zur Neschermühle führt. Hier bleiben wir ca. 300m auf der Straße bevor rechts ein kleiner Pfad beginnt, dem wie folgen. Dieser führt parallel zur Straße leicht bergauf und gibt immer wieder mal den Blick auf das Roßbacher Häubchen frei, das große Ende der Süd-Schleife der gesamten Wanderung. Noch folgen wir den Pfad aber weiter Richtung Roßbach.
Abstieg nach Roßbach
Der Abstieg nach Roßbach liegt in einer Rechtskurve, an der man schnell mal vorbei läuft. Der Pfad beginnt zwar leicht, wird aber immer steiler. Kurz vor Ende des Abstiegs gibt es eine kleine Lichtung mit Bank welche den Blick auf Roßbach frei gibt.
Fast geschafft, von hier sind es nur noch wenige Meter bis zum Start- und End-Punkt der Nord-Schleife. Ob am PKW, auf dem Camping Platz oder in einer der Gaststätten in Roßbach, eine große Rast hat sich jeder nach dieser konditionell anstrengenden Nord-Schleife verdient.
Die genaue Wegführung kann der Seite GPS Track entnommen werden der die Nord-Schleife und die Süd-Schleife enthält.