Nach den anspruchsvollen und leistungsorientierten Wanderungen der letzten Jahren, wie z.B. der Rundtour vom Hans-Berger Haus, gehen wir es in diesem Urlaub bewusst langsam an. Ziel ist nicht, den Körper an seine Grenzen zu bringen, sondern die Natur und Landschaft sehr bewusst wahr zu nehmen. Die Natur ist einfach zu schön, um immer an ihr vorbei zu laufen.
Nach dem Frühstück im Hans Berger Haus geht es mit unserer Wander- und Fotoausrüstung auf diese kleine Rundtour vom Hans Berger Haus über Anton Karg Haus, Feldalmsattel, Stripsenjochhaus, Stripsenjoch, Märchenwiese und wieder zurück.
Beim Anton Karg Haus steht die kleine Mariahilf Kapelle (auch Maria auf dem Stein oder Maria am Stein genannt), an welcher wir schon unzählige male vorbei gelaufen sind. Vom Alpenverein wurde die Kapelle bereits vor ca. 130 Jahren errichtet. Heute ist sie ein Ort der Ruhe und Andacht, bevor es zur Rast am Anton Karg Haus geht.
Wir folgen dem steil ansteigenden Weg weiter hinauf Richtung Feldalmsattel. Im Wald gibt es immer wieder tolle Bäume zu sehen, von denen zwei schon im Blog Waldwesen zu sehen waren.
Eine Wandergruppe hat sich heute für dieselbe Route wie wir entschieden. Durch unsere unzähligen Foto-Pausen und das Innehalten im Wald sind wir sehr viel langsamer als üblich unterwegs und so überholen wir uns immer wieder gegenseitig. Kurz vor dem Feldalmsattel sind wir wieder vorne und können die Gruppe in unsere Bildkomposition integrieren.
Am Stripsenjochhaus legen wir eine Rast ein und planen die nächsten Wege. Beim Blick auf den Hundskopf und den Stripsenjoch fällt uns auf, dass wir nach all den vielen Urlauben im Kaisertal tatsächlich noch nie dort oben gewesen sind. Damit steht dann auch der Plan, wir gehen erst mal weiter hoch auf das Stripsenjoch.
Die Bilder sagen alles, was für ein schöner Flecken Erde. Fast schon eine Schande, dass wir noch nie hier waren. Die Aussicht auf den Wilden Kaiser ist atemberaubend. Vermutlich haben wir noch nie solange auf einem Gipfel verharrt und die Aussicht genossen.
In die andere Richtung ist der Blick ins Kaisertal ebenso einfach zu toll. Beim Anblick des Gebirgskamms auf der rechten Seite ist klar, darüber wollen wir wieder runter. Er führt zwar zurück Richtung Feldalmsattel, so dass wir ein kleines Teilstück nochmal gehen müssen, aber das nehmen wir bei diesem Anblick gerne in Kauf.
Vom Stripsenjoch geht es über das Stripsenjochhaus wieder hinunter. Dabei schlängelt sich der Bergpfad zunächst im offenen Gelände bevor er wieder im Wald verschwindet. Nur die Märchenwiese durchbricht den Wald noch einmal bevor wir wieder am Hans Berger Haus sind, wo uns das Abendessen bereits erwartet.
Vermutlich waren wir noch nie so langsam unterwegs gewesen. Aber genau das wollten wir und so werden uns die Eindrücke der Natur noch lange in Erinnerung bleiben.
Zum Nachgehen gibt es die Tour auch als GPS Track. Insgesamt ist sie ca. 10km lang und ca. 1100 Höhenmeter müssen hinauf gestiegen werden.
Blogs zum Wilden Kaiser
Seit über zehn Jahren zieht es uns regelmäßig in den Wilden Kaiser. Das kleine Gebirge in Tirol in Österreich hat es uns seit unserem ersten Urlaub dort im Jahr 2012 angetan. Anfangs waren es die tollen Kalk-Felsen mit den langen Touren an der Kleinen Halt, die uns magisch angezogen haben. Nach all den Jahren und nachdem wir die Kleine Halt von allen Seiten beklettert haben, kehren wir heute hauptsächlich wegen der Ruhe in der Natur zurück. Für uns ist der Wilde Kaiser der Ort, an dem wir am besten vollkommen entspannen können. Mittlerweile fühlt es sich an wie nach Hause kommen, zu tollen Menschen und Freunden, die uns jederzeit herzlich im Hans Berger Haus begrüßen – zumindest wenn wir Pralinen im Gepäck haben.
2019