Nach den letzten Blogs über unsere Wanderungen im Westerwald und Siebengebirge erhielten wir von lokalen Wanderhaudegen einige erfreuliche Rückmeldungen. Vor allem waren einige überrascht über die ihnen noch unbekannten Pfade und Grate, die sie so nie gefunden hätten. Motiviert von diesem positiven Echo versuchte ich aus weiteren vergessenen und vermutlich unbekannten Pfaden eine Tour zusammen zu stellen, die hoffentlich genauso viel Freude bereiten wird.
Nach mehreren Versuchen und Optimierungen entstand diese Tour, die wieder einiges an Kondition und Orientierung verlangt. Da die Pfade teilweise kaum noch zu erkennen sind, sollte man genügend zeitliche Reserven einplanen. Wir haben ca. eine Stunde länger als üblich gebraucht. Solltet ihr vom Pfad abkommen bitte unbedingt darauf achten nicht auf Jungpflanzen zu treten. Bitte habt Respekt vor der Natur, damit wir noch lange solche Pfade genießen dürfen.
Der Anfang ist in Gerhardshahn wo es über Rahms in den dahinter liegenden Wald geht. Ungefähr 100m hinter dem ersten Aussichtspunkt befindet sich der zweite Aussichtspunkt, wo wir den Wanderweg verlassen. Bitte schaut Euch den Pfad genau an und überlegt Euch ob ihr diesen wirklich gehen könnt. Insbesondere bei feuchten Wetterbedingungen wie wir es an diesem Tag hatten ist der Weg nicht zu unterschätzen. Es geht von hier ca. 700m durch den Hang über einen anspruchsvollen und kaum noch erkennbaren Pfad. Wer sich das nicht zutraut, sollte besser auf dem offiziellen Weg bleiben, die Wege kommen in Weißenfels wieder zusammen. Wer aber den alten Pfad geht, wird sich über mehrere Felskanzeln mit toller Aussicht freuen dürfen (wenn man sie findet).
An der Weißenfelser Ley vorbei geht es gerade aus über den Grat hinunter an die Wied. Ein weiterer toller Grat der bei feuchten Bedingungen wegen des vielen Mooses und der glatten Felsen aber nicht zu unterschätzen ist.
Parallel zur Wied geht sehr gemütlich bis zum Bach Kotzdahl den man überquert und gleich dahinter nach links abbiegt um ihn weiter zu folgen. Aber Achtung, die Abbiegung nach rechts ist leicht zu übersehen. Der nun folgende Pfad ist gerade am Anfang mit der abenteuerlichste. Nach ca. 400 Metern wird der Weg aber wieder besser und das folgende Teilstück hinab zur Wied und nach Arnsau ist einfach nur schön.
Hinter Arnsau beginnt der anstrengendste Teil der Tour, der nach oben hin aber immer schöner wird. Auf dem Weg nach Hähnen gibt es immer wieder schöne Passagen die bei diesen feuchten Bedingungen besonders schön leuchten.
Das nächste Teilstück geht über die Straße nach Krumscheid wo es aber aber normalerweise keinen Verkehr gibt. Wer sich über die Schilder Richtung Hesseln wundert, die ohne erkennbaren Weg in den Wald zeigen, ist genau richtig. Hier geht es über einen offiziellen Weg in den Wald obwohl kein Weg mehr zu erkennen ist. Mit etwas Orientierung findet man aber gut durch den Wald und kommt am Wallbach heraus, welchem man über die Wallbachsmühle Richtung Roßbach folgt. Hier gibt es die Möglichkeit die Tour um zwei Kilometer zu verkürzen, verpasst dann aber das schöne Waldstück am Bach entlang.
Auf den nächsten drei Kilometern geht es durch den Wald nach Roßbach, wo es verschiedene Rastmöglichkeiten gibt, die für eine Stärkung vor dem Anstieg zum Roßbacher Häubchen prädestiniert sind. Auf das Häubchen geht es aber nicht über den offiziellen Pfad, sondern zunächst südlich an Roßbach vorbei und dann quer durch den Wald nach Norden. Nach dem Besuch der Aussichtskanzel geht es über einen Schlenker am Birkenhof vorbei Richtung Masbach.
Über einen kleinen Pfad, den man gerne übersieht, geht es unterhalb von Breitscheid Richtung Grübelsberg. Kurz vorher überquert man aber den Bach und man folgt dem Waldweg hinauf nach Funkenhausen. Dem Pfad folgend geht es kurz hinter Funkenhausen wieder in den Wald, wo der Pfad immer schmaler wird und gerade im Frühjahr, wenn noch viel Laub liegt, auf einmal verschwindet. Nicht verwirren lassen und dem Grat immer weiter folgen bis man wieder bis zum Masbach abgestiegen ist. Das Maßbach-Tal ist einfach immer wieder Genuss und einer der schönsten Täler in der Region.
Das Tal verlassen wir aber bereits nach ca. 500 Metern und steigen hinauf nach Neschen von wo aus es zurück zum Ausgangspunkt der Wanderung geht. Nach ca. 31 Kilometern und 1400 Höhenmeter über streckenweise unwegsames Gelände besteht die größte Gefahr nun nur noch darin, auf der Heimfahrt einzuschlafen. 🙂
Die genaue Wegführung kann der Seite GPS Track entnommen werden.