In kurzer Zeit ist die Temperatur im Westerwald sehr schnell und sehr stark gesunken. Da der Boden im Vergleich zur Luft sehr viel länger braucht um zu frieren, tritt an den Felsen immer noch Wasser aus. Dieses gefriert recht zügig, so dass an den schroffen Schiefer-Wänden entsprechende Eiszapfen entstehen. Diese Aufnahmen sind direkt an der Straße nahe der Neschermühle entstanden. Vergleichbare Eisformationen findet man aber nahezu überall in der Region. Nur zum Eisklettern dürfte es noch nicht langen.
Insbesondere entlang von Efeu und Farn läuft das Wasser nicht gerade herunter, sondern entlang der Pflanzen. Neben den gerade hinab hängenden Zapfen entstehen durch die Pflanzen geschwungene und skurril anmutende Formen. Die unregelmäßigen Strukturen der Pflanzen sorgen aber dafür, dass das Wasser umgeleitet wird und so neue Verästelungen und eigenständige Zapfen entstehen. Alle paar Zentimeter entdeckt man neue Zapfen in den unterschiedlichsten Formen.
Einige Zapfen entstehen am Boden von unten nach oben und sehen so aus, als wären sie in den Boden gerammt. Vermutlich sind sie aufgrund des “warmen” Wassers entstanden, das aus den Felsen erst beim Kontakt mit dem Boden bzw. mit dem am Boden befindlichen Gebilde gefriert. Dabei vergrößert sich die Oberfläche des Tropfens und die Wassertemperatur sinkt schlagartig. Der Wassertropfen erstarrt gleich mäßig zu einer Eistüte.