Am zweiten Tag auf der Säubrennerroute werden wir von warmen Sonnenstrahlen in unseren Biwaks geweckt. Das sind die Momente, weswegen wir solche Wanderungen mit Übernachtungen in der Natur so lieben. Nach der verzweifelten Suche nach einem trockenen Plätzchen am ersten Tag, sehen wir jetzt erst so richtig, dass wir uns auf einem Feld niedergelassen haben. Neben uns steht noch so etwas wie ein mobiler Stall für Rinder und im Gehege neben uns erwacht mit uns eine Herde Rinder.
Da wir, bis auf die Biwaks, kaum etwas dabei haben, sind die Rucksäcke schnell wieder gepackt und wir begeben uns wieder auf die Säubrennerroute. Ziel der zweiten Hälfte des Rundweges ist Bruch, wo es hoffentlich einen Bäcker mit Kaffee und Frühstücksgebäck gibt. Der Weg wechselt immer wieder zwischen Wald und Feldern, wo am frühen Morgen noch der Nebel steht. Die frische Luft lässt die kalte Nacht vergessen und wir freuen uns schon auf den frischen Kaffee.
Leider finden wir in Bruch keinen Bäcker der geöffnet hat. Dafür gibt es in Bruch aber eine alte historische Ölmühle, die geöffnet ist und zur frühen Stunde bereits besichtigt werden kann. Die kleine Mühle ist liebevoll eingerichtet und gibt einen Einblick in das Leben vor langer Zeit. Es ist die älteste Mühle an der Salm welche bereits 1284 unter dem Namen Bannmühle existierte. Ob Mahlmühle, Ölmühle, Sägemühle oder zur Energie-Gewinnung für Bruch, die Mühle existiert bis heute und wurde zuletzt 1984/85 renoviert. Heute ist die Mühle in Privatbesitz von Frau Birgit Molitor, welche gegen eine kleine Spende Führungen durch die Mühle anbietet.
Nur ein Frühstück haben wir immer noch nicht. Von daher halten wir uns auch nicht lange auf und gehen weiter Richtung Dreis. Geschafft, ein Bäcker ist gefunden und wir können uns endlich stärken. Mit dem frischen Kaffee steigt auch gleich die Stimmung wieder.
Mit vollem Magen und bei bereits brennender Sonne geht hinter Dreis den Berg hinauf Richtung Wald. Sogar den Ziegen ist es schon zu warm und sie suchen den Schatten unterm Wagen. Ihre neugierigen Blicke begleiten uns den Weg entlang bis wir in den schattigen Wald verschwinden.
Die Kritik, dass auf diesem Teilstück der Verkehrslärm der parallel verlaufenden Autobahn A1 die Ruhe stört, können wir nicht nachvollziehen. Vermutlich schirmt im Sommer das volle Blattwerk der Bäume den Verkehrslärm perfekt ab.
Zur unserer Überraschung macht die Säubrennerroute kurz vor Wittlich dann aber sogar einen Schlenker Richtung Autobahn. Von der Karte her für uns vollkommen unnötig. Aber wir werden eines Besseren belehrt. Direkt neben der Autobahnbrücke befindet sich die Römische Villa Wittlich. Zu sehen sind zwar nur noch die Überreste des 140m breiten Landguts; der Rest wurde entweder von der Lieser weg gespült oder musste der Autobahnbrücke weichen. Man kann aber noch gut erahnen, wie prächtig das Bauwerk einst gewesen sein muss.
Den GPS Track zur Säubrennerroute bzw. zu unserer kleinen Variante gibt wie immer auf der GPS Track Seite zum Download.