Auf dem Metzenberg oberhalb des heutigen Ortes Tawern (lat.Tabernae) wurden in den 1980er Jahren unter der Leitung des Rheinischen Landesmuseums die Fundamente eines zur Römerzeit errichteten Tempelbezirks ausgegraben. Die hochgelegene Ebene war der letzte Etappenort einer in etwa 20 Etappen unterteilten Handels- und Heeresstraße von Rom über Marseille, Lyon und Metz nach Augusta Treverorum, dem heutigen Trier, gewesen. Damals wie heute bietet der Ort bei schönem Wetter einen grandiosen Blick ins Moseltal nach Trier und selbst an einem düsteren Wintertag eine tolle Aussicht.
Der etwa 16 Ar große Tempelbezirk war mittels einer Bezirksmauer eingefasst und beinhaltete fünf Tempel und mehrere Nebengebäude. Betritt man das Gelände von der Nordseite, so passiert man zunächst eine Jupitersäule. Diese Arten von Säulen finden sich in den nordwestlichen Provinzen des früheren römischen Reiches und sie sind Zeugnisses für die Verschmelzung von römischen und keltischen Glaubenssymbolen. Den Sockel einer Jupitersäule bildet immer ein viereckiger Stein, der Viergötterstein genannt wird, da an dessen Seiten Bildnisse klassischer Götter zu sehen sind. Darauf aufgesetzt ist ein kleiner Sockel, der Wochengötterstein genannt wird und Bildnisse der Wochentags- oder Planetengötter zeigt. Auf einem weiteren Zwischenblock ist eine runde Säule aufgesetzt, auf dessen Spitze ein Abbild des Gottes Jupiter thront. Weitere Details zu Jupitersäulen sind online zu finden.
Hinter der Jupitersäule liegt der rekonstruierte Haupttempel (Tempel I), der als gallo-römischer Umgangstempel erbaut und dem Gott Mercurius (Merkur) gewidmet ist. Bei den Ausgrabungen im Tempelbezirk wurde 1986 ein aus Kalkstein gefertigter Kopf des Gottes Merkur gefunden, jedoch konnten keine weiteren Teile dieser Statue gefunden werden. Daher wurde 2001 entschieden, den Kopf als Ausgangspunkt und Inspiration zur Erschaffung einer Rekonstruktion einer Merkurstatue zu verwenden. Diese Plastik wurde im September 2002 feierlich enthüllt und thront nun als Blickfang im rekonstruierten Tempel. Der Kopf ist neben der Plastik aufgestellt.
Der frühere Haupteingang zur Tempelanlage liegt im Westen des Geländes. Nach einem sicherlich kräftezehrenden Anstieg am Ende einer Tagesetappe mussten nur noch einige wenige Stufen erklommen werden, bevor Reisende und Pilger am Tagesziel gewesen sind und die Gelegenheit nutzen konnten, den Göttern zu huldigen und sich selbst zu erholen.
Auf dem weitläufigen Gelände gibt es immer wieder Neues zu entdecken und es wird schnell klar, warum dieser Ort beliebtes Ausflusziel für Schulklassen und eine angesagte Location für standesamtliche Trauungen ist. In einem der kleineren Gebäude ist durch ein vergittertes Fenster ein prächtiger Streitwagen zu bestaunen, der bei offiziellen Veranstaltungen seine Garage bestimmt verlassen darf und eine farbenfrohe Requisite und sicherlich auch beliebtes Fotomotiv darstellt.