Die Bibliothek Morgan Library & Museum liegt an der Madison Avenue. Ihr Gründer war der Financier J.P. Morgan, der Ende des 19. Jahrhunderts in Deutschland studiert und nach seiner Rückkehr in die USA ein riesiges Wirtschaftsimperium aufgebaut hat. Seine Liebe und Passion galt aber der Sammlung wertvoller Manuskripte und seltener Bücher in aufwändigen Einbänden, sowie Papyri, frühen Drucken, illustrierten Büchern und Handzeichnungen. Um seine ständig wachsende Sammlung aufzubewahren ließ er Anfang des 20. Jahrhunderts neben seinem Wohnhaus ein eigenes Gebäude im Stil der italienischen Renaissance errichten. Sein Sohn J.P. Morgan Jr. öffnete diese Bibliothek im Jahr 1924 für die Öffentlichkeit.
Einen Besuch der Morgan Library hatten wir bei der Planung des New York Trips nicht auf dem Schirm gehabt, sondern sind an einem verregneten Nachmittag durch eine Recherche nach einer guten “Indoor-Option” darauf gestoßen. Selten war Dauerregen für mich eine so glückliche Fügung gewesen.
Gleich nach der Öffnung um 17 Uhr betraten wir das vom Gründer für seine privaten Studien nach seinem Geschmack eingerichtete Zimmer (West Room). In diesen Raum empfing J.P. Morgan auch Kunsthändler, Geschäftskollegen und Freunde. Über dem Kamin hängt ein Portrait des 52 jährigen Bankers aus dem Jahr 1888.
Die antike Holzdecke und die dunkelrote Damast-Tapete sorgen für schwierige Lichtverhältnisse im Raum, die Fotographen ohne Blitzlicht und ohne Stativ vor Herausforderungen stellen. Um so überraschter war ich über das Resultat des Bildes, in dem die Stimmung des Raumes gut eingefangen ist
Der Flur zwischen Study und eigentlicher Bibliothek ist unter dem Namen The Rotunda bekannt. Der aufwändig gestaltete Marmorboden, die Säulen aus Lapislazuli und vor allem die reich verzierte Decke vesetzen jeden Besucher in kindliches Staunen.
Über dem Haupteingang sowie den Türen zu Study und Libray huldigen drei Gemälde der großen literarischen Epochen Anitike, Mittelalter und Renaissance.
Der absolute Höhepunkt des Besuchs stellt aber die Bibliothek selbst dar. Die Unmenge an wertvollen Büchern, die hölzernen Treppen und vor allem die unglaublich aufwändig und schön verzierte goldene Decke lassen jeden verstummen und in Ehrfurcht erstarren. Auch wenn sich die Eindrücke kaum erfassen lassen spürt man, an einem besonderen Ort zu sein.
Nach dem Tod von J.P. Morgan wurde sein Wohnhaus abgerissen und ein Erweiterungsbau für seine Bibliothek errichtet. Die beiden Trakte werden durch einen im Jahr 1928 gebauten hinteren Korridor miteinander verbunden. Dieser ist im neo-italienischen Renaissance-Design gestaltet und wartet mit tollen Marmor-Böden und einer grandiosen Decke auf.
Weitere Blogs zur Reise in die USA 2020
Anfang 2020 verschlug es Kerstin im Rahmen einer Dienstreise erneut in die USA. Im Gegensatz zum vorherigen USA-Aufenthalt im März 2019 war Kerstin dieses mal mit unserer Kamera und Weitwinkel-Objektiv ausgestattet und ist mit unzähligen Fotos nach Hause zurückgekehrt, von denen ich die Besten hier zeigen darf. Die reizvollsten Bilder aus Chicago haben wir im Sommer 2020 in insgesamt sechs Blogs veröffentlicht. Die Sichtung, Auswahl und Bearbeitung der zahllosen Bilder aus New York haben wir erst im Februar 2021 geschafft. Die besten Fotos aus Manhattan haben wir im März 2021, also ziemlich genau ein Jahr nach der Rückkehr, in insgesamt acht Blogs veröffentlicht. Die Bilder aus Brooklyn bilden nach einer kleinen Pause im August 2021 mit drei Blogs den Abschluss dieser Serie.
NY – Manhattan