Wir hätten es eigentlich wissen müssen, in der Region um Wittlich ist morgens immer viel Nebel, so dass die Nächte entsprechend feucht sind. Nach der erholsamen ersten Nacht ist diese Nacht das genaue Gegenteil. Nachts kommt Nebel auf und lässt die Daune der Schlafsäcke zusammen klatschen. Hängematten ohne zusätzlichen Schutz sind im Nebel einfach keine gute Idee.
Ab ca. 12 Uhr Nachts bibbern wir nur noch den ersten Sonnenstrahlen entgegen. Komplett durchnässt und gerädert von einer kalten feuchten Nacht, suchen wir den nächsten Bäcker auf. So grausam die Nacht war, so toll ist die Bäckerei Eifel Café Eifeltürmchen in Altrich. Neben den wirklich leckeren Brötchen und Teilchen gibt es einen kleinen aber sehr liebevoll eingerichteten Gastraum mit Ofen. Ich weiß nicht was besser ist, der warme Kaffee oder der warme Ofen.
Gestärkt, trocken und aufgetaut geht es auf dem Lieserpfad weiter Richtung Platten. Dabei sind die Felder und Wiesen immer noch im Nebel versunken. Die aufgehende Sonne hat es richtig schwer sich durch den dicken Nebel zu kämpfen.
Der Pfad führt vorbei an großen Apfel-Plantagen. Auch wenn man diese alten verfaulten Äpfel sicherlich nicht mehr essen möchte, bieten sie eine tolles Fotomotiv.
Vor Platten zweigt der Lieserpfad in den Steinbachgraben auf den Wasserfallweg / Wanderweg Rahns-Steinbach ab. Dadurch bleibt der Lieserpfad auch am dritten Tag seinem Motto treu und folgt kleinen Pfaden durch den Wald. Nach den Feldern hätten wir nicht mehr mit solchen tollen Wegen gerechnet.
Nach Platten – wir sind mittlerweile schon drei Stunden unterwegs – hat die Sonne endlich den Nebel verdrängt und wir können unsere nassen Schlafsäcke und Hängematten endlich in der Sonne trockenen. Auf dem Fahrradweg ist nicht viel los, so dass wir unser Material problemlos auf dem Weg ausbreiten können.
Nachdem unser Material wieder trocken und verpackt ist, folgen wir dem Lieserpfad weiter. Dieser verlässt den Fahrradweg auch gleich wieder in den Wald, wo es über Forstwege und größere Waldpfade weiter Richtung Noviand geht.
Noviand selbst durchqueren wir zügig und folgen den Pfad Richtung Maring. Das Wegekreuz oberhalb von Maring bietet einen tollen Blick auf Maring und die dahinter liegenden Weinberge.
Kurz vor dem Ziel zieht der Lieserpfad aber nochmal alle Register und führt erneut über Bergpfade. Damit haben wir nicht mehr gerechnet und genießen den schönen Weg daher um so mehr.
Um 10:30 Uhr stehen wir nach ca. 80km und über 1000 hm (wir hatten im Vergleich zur Originalstrecke noch ein paar Abstecher eingebaut) an der Mündung der Lieser in die Mosel. Den Ort Lieser kennen wir schon vom Moselhöhenweg, wo wir am vierten Tag ebenfalls morgens durch Lieser gekommen sind.
Mit dem Bus geht es entlang der Strecke zurück nach Daun, wo unsere Wanderung um 14 Uhr am Auto endet.