Seit Jahren sind wir zum Klettern regelmäßig im Schwarzwald unterwegs, meistens allerdings am Battert bei Baden Baden. Schon lange besteht der Wunsch, sich auch die anderen Kletterziele im Schwarzwald anzuschauen. Insbesondere das Bühlertal mit Falkenfelsen, Jungmann-Kimmes-Türmen und KGB Turm steht schon lange im Fokus. Da das Klettern dort aber nur von Anfang August bis Ende Dezember erlaubt ist, war es uns bisher nicht vergönnt gewesen, Urlaub und Wetter unter einen Hut zu bringen. Dieses Jahr hat es aber funktioniert und wir konnten am 1. August das Gebiet besichtigen.
Die Felsen stehen auf einem Felsplateau ca. 700m über der Rheinebene. Vom Gipfel der Jungmann-Kimmes-Türme bzw. vom Gipfel des KGB Turms gibt es einen tollen Ausblick über die Ebene. Leider sind die Tannen mittlerweile sehr hoch und versperren teilweise die Sicht. Das tut dem Klettern dort aber keinen Abbruch. Der Fels besteht aus erstklassigen Granit welcher mit Quarzkristallen gesprenkelt ist. Das Sturzgelände ist zwar gut, aber Stürze sollte man auf diesem rauen Schmirgelpapier tunlichst vermeiden.
Die langen steilen Risslinien an den Türmen wurden bereits 1932 von Mitgliedern der legendären Klettergilde Battert bestiegen (daher der Name KGB Turm). Aufgrund der bescheidenen Absicherung und des rauen Felsens darf der Kletterstil getrost als rustikal bezeichnet werden und ist sicherlich der Grund, warum man heutzutage kaum noch Kletterer dort antrifft.
Einen besonders guten Ausblick verspricht die Herta Hütte, welche sich auf dem Falkenfelsen befindet und nach Hertha Isenbart, der Erbauerin der Bühlerhöhe, benannt ist. Die Hütte kann man entweder von unten anklettern oder über einen Wanderweg von hinten erreichen. Leider ist beim Klettern am Falkenfels besondere Vorsicht geboten: Zum einen liegen am Felsfuß sehr viele Glasscherben und zum anderen kann von der Hütte aus schon mal eine Flasche herunter geworfen werfen. Sehr schade wie hier mit der Natur umgegangen wird.
Nachdem alle Türme von verschiedenen Seiten bestiegen wurden war es Zeit sich die Hütte selber auch mal anzuschauen. Auch wenn der Ausblick in die Rheinebene von hier aus besonders schön ist, war nach all den Strapazen die Sitzbank für den ein oder anderen Kletterer um einiges attraktiver. 🙂