Als wir 2018 schon einmal an einem Ruhetag am Forte di Bard waren, mussten wir leider feststellen, dass Montags ein ungeschickter Tag für einen Ruhetag ist: Montags ist die Festung für Besucher geschlossen. Dafür konnten wir damals Bilder von der Umgebung der Festung bei schönem Wetter und ohne Menschen machen, siehe den Blog Aosta von damals.
Dieses Jahr liegt unser Ruhetag an einem Mittwoch und das Forte di Bard ist daher zur Besichtigung geöffnet – aber es sind trotzdem kaum Besucher unterwegs: kein Wunder, es regnet den ganzen Tag. Der Blick ins Valle dell’Aosta ist daher entsprechend trüb, zeigt aber schön die exponierte Lage der Festung. Wer früher über den San-Bernardino-Pass ins Piemont wollte musste unweigerlich linksseitig durch die schmale Zoll- und Handelsstraße an der Festung vorbei.
Nachdem der Vorgängerbau im Jahr 1800 von Napoleon gesprengt worden war, wurde die heutige Anlage zwischen 1830 und 1838 von König Karl Albert aus dem Hause Savoyen komplett neu aufgebaut. Dabei wurde die Festung als Ganzes vom Grunde auf bis ins kleinste Detail komplett neu geplant. Gut zu erkennen an den breiten Wegen zwischen den einzelnen Ebenen zur Sicherstellung der Versorgung. Die Festung konnte mehrere Monate autark bei voller Besetzung betrieben werden, besaß also ausreichend Lagerfläche für Unterkünfte, Nahrung, Munition und Rohstoffe. Selbst Kanonen und Kugeln konnten hier produziert werden. Dem planerischen Können des Architekten und Bauleiters Francesco Antonio Olivero kann man nur Respekt zollen.
Heute befinden sich in den Räumen der Festung verschiedene Museen und Ausstellungen, von denen uns besonders das Museum der Grenzen (Museo delle Frontiere) positiv überrascht hat.
Je nachdem auf welchem der umliegenden Bergen man gerade klettert oder wandert sieht man die Festung aus westlicher, nördlicher oder östlicher Richtung. Nur eines scheint es nie zu geben: klare Sicht. Im gesamten Valle dell’Aosta sammeln sich die Wolken, weswegen die Fernsicht sehr bescheiden ist.
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