Nach dem gescheiterten ersten Versuch nehmen wir sechs Wochen später den Druidensteig erneut in Angriff. Mittlerweile ist es trockener und die Wege sind somit fester und hoffentlich vom Gehölz der Baumfällarbeiten befreit.
Gleich auf der ersten Etappe werden wir auf dem Wanderweg hinter Kirchen von Osterschmuck überrascht. Auf weiten Teile des Weges stehen immer wieder kleine Skulpturen mit Ostereiern, die das bevorstehende Osterfest ankündigen. Diese sehr liebevoll arrangierten Installationen sind eine tolle Idee, auch wenn wir dadurch immer wieder stehen bleiben müssen und nicht wirklich voran kommen. 🙂
Auch dieses mal erreichen wir gegen 10 Uhr den Druidenstein, wo wir unsere erste Rast einlegen. Bepackt mit den schweren Tourenrucksäcken ist der Krezuweg hinauf auf den 431m hohen Druidenstein am frühen Morgen noch ein anstrengendes Unterfangen. Der historische Kreuzweg beginnt hinter der Heilig-Kreuz-Kirche in Herkersdorf und führt entlang von 14 Stationen hinauf zum Druidenstein. Die einzelnen Stationen sind kleine Grotten welche bereits 1919 gebaut wurden. Nur die 13. Station ist keine Grotte sondern besteht aus zwei Statuen mit Jesus am Kreuz. Im Blog zum ersten Versuch des Druidensteigs ist diese Station zu sehen.
Nach den Erfahrungen des ersten Versuchs mit den schlechten Wegen verlassen wir kurz den Druidensteig und wechseln auf den Natursteig Sieg. Über Alsdorf gehen wir weiter nach Sassenroth, dem Ende der ersten Etappe. Da das Bergbaumuseum aber immer noch geschlossen hat und es gerade erst 12 Uhr ist, gehen wir direkt weiter und machen gegen 13 Uhr Rast oberhalb von Herdorf. Der Aussichtspunkt bietet eine tolle Aussicht über Herdorf und den Westerwald.
Gleich hinter Herdorf befindet sich der alte Basaltabbau Mahlscheid, der heute unter Naturschutz steht. Der Silbersee, den wir gegen 15 Uhr erreichen, spiegelt den Himmel nahezu perfekt, so dass er im Blau des Himmels erstrahlt. Eine toller Platz für die nächste Pause.
Weitere 8km später, wir sind bereits auf der dritten Etappe, erreichen wir hinter Daaden das Naturschutzgebiet Schimmerich. Eine weitere kleine Oase, die einen Besuch wert ist. Selbsterklärend, dass man die Wege auf keinen Fall verlassen sollte.
Nach 30km, es ist bereits 17 Uhr, wird es Zeit nach einem Platz für die Nacht zu suchen. Leider erweist sich das schwieriger als gedacht. Entweder befindet man sich in einem Naturschutzgebiet oder der Boden ist feucht. Gerade das Gebiet zwischen Friedewald und Elkenroth, das Neunkhausen-Weitefeld Plateau, ist einerseits ein Vogelschutzgebiet und darüber hinaus auch noch ein Feuchtgebiet.
Nach ca. 38 km haben wir endlich ein ruhiges Plätzchen gefunden wo wir die Natur nicht stören und keinen Schaden anrichten können. Durch das Feuchtgebiet hat die Suche nicht nur länger gedauert sondern wir sind auch sehr viel weiter gekommen als ursprünglich geplant. Dafür werden wir mit einem tollen Sonnenuntergang belohnt.
