Der Bockgrat gehört zu den Klassikern am Battert und dürfte die längste Tour am Battert sein, zumindest was die Höhenmeter angeht. Der Einstieg ist nur wenige Meter oberhalb des Unteren Battertwegs und die Tour endet auf dem Gipfel-Plateau der Falkenwand am Oberen Battertweg. Früher herrschte hier Stau-Gefahr und nicht selten waren mehrere Seilschaften vor einem. Die Zeiten haben sich aber geändert und der Battert gehört schon lange nicht mehr zu den Hot-Spots der heutigen Kletterszene. Gut für uns, so haben wir selbst an Ostern unsere Ruhe in dem für uns schönsten Klettergebiet Deutschlands. Als letzte Tour des Tages erfreuen sich Kerstin, Stefan und Michael bei unter gehender Sonne in dem Klassiker.
Die Schlüsselstelle im Bockgrat kommt gleich nach dem Schiff, wo es auch die Möglichkeit eines Standes gibt. Hält man sich zu weit rechts, kann man an den speckigen Tritten verzweifeln. Vor allem, wenn der letzte Stand weit zurück liegt und man aufgrund der Seildehnung bei einem Sturz auf das Band stürzen könnte.
Das empfindet auch Kerstin so und holt am Stand erst mal die Seilpartner nach. Anschließend steigt Michael die Seillänge vor. Er nimmt zwar auch die schwierige rechte Variante, mit dem kurzen Seil besteht aber keine Gefahr mehr. Locker und souverän geleitet er durch die Crux des Bockgrats.
Auch die nächsten Meter steigt Michael geschmeidig durch die Tour. Nach seiner Begehung der Schleierkante wirkt die Tour schon fast überbohrt. 🙂
Auch wenn die Wände am Battert nicht mit den hohen Wänden der Alpen zu vergleichen sind, ist die Art des Kletterns vergleichbar. Die exponierten Stellen wirken ähnlich und auch hier gibt es tolle Aussichten. Mit den wenigen Haken, die den Umgang mit mobilen Sicherungstechniken erfordern, ist der Battert für uns das perfekte Trainingsgebiet für die großen Abenteuer in den Alpen.
Die letzten Züge auf dem Weg zum Gipfel: Da dieser das Gipfel-Plateau der Falkenwand ist, auf dem auch die Bergwachthütte steht, trifft man hier in der Regel auch viele Wanderer, die die Aussicht genießen. An diesem diesigen Abend ist die Aussicht zwar bescheiden, die Umgebung wird aber durch die Abendsonne in warme Farben eingetaucht, so das die Stimmung ganz besonders schön ist. Ein toller Abschluss eines erfolgreichen Klettertages.